Schon im Alter von 8 Wochen kann eine erste Untersuchung der Hüftgelenke erfolgen. So kann idealerweise dann schon erstmals festgestellt werden, ob ein Hund lose Hüftgelenke hat. Wenn diese erste Untersuchung Hinweise darauf gibt, sollte auf jeden Fall mit etwa 16 Wochen nachuntersucht werden. Wenn auch bei der zweiten Untersuchung die Anzeichen weiter bestehen, verstärkt sich der Verdacht, dass das Problem sich nicht von alleine verwachsen wird.
Gestreckte Hüftröntgenaufnahmen und spezielle Stressaufnahmen, die das Ausmaß der Instabilität zeigen sollen, können dann angefertigt werden. Dazu muss der Hund narkotisiert werden, um gut auswertbare Aufnahmen zu erhalten. In der Narkose kann auch ein spezieller Test (Ortolanitest) durchgeführt werden, der dem Untersucher einen guten Aufschluss über die Stabilität des Halteapparates gibt.
In diesen Aufnahmen kann dann beurteilt werden, ob es sich tatsächlich um ein Bandproblem handelt, das durch die Kapselraffung behandelt werden kann.
Je früher die Operation erfolgt, desto größer sind die Chancen, dass der Hund keine weiteren Beschwerden im Laufe seines Lebens entwickelt. Im Idealfall ist dann der stabile und passende Zustand wieder hergestellt. Man könnte dann von einer vorbeugenden Operation sprechen, zumal die Hunde meist zu dem Zeitpunkt noch keine Beschwerden zeigen, sondern das Problem durch gezielte Untersuchung erkannt wurde. Sind bereits Verschleißerscheinungen vorhanden, kann lediglich das Fortschreiten der Arthrose verzögert werden. Je länger der Oberschenkelkopf durch den zu langen Halteapparat außerhalb der Pfanne lag, desto mehr Zubildungen werden in der Pfanne entstehen, die dann den korrekten Sitz des Kopfes in der Pfanne unmöglich machen. Wie schnell das geht, ist individuell unterschiedlich. Manche Hunde können aus diesem Grund bereits mit 8 Monaten nicht mehr erfolgreich mit dieser Methode operiert werden, andere sind auch nach Jahren noch geeignete Patienten für die Kapselraffung. Die Entscheidung wird jeweils individuell anhand der Röntgenuntersuchung und der orthopädischen Untersuchung zu treffen sein.
Da häufig die Diagnose HD erst gestellt wird, wenn der Hund das Idealalter für die Operation ( je nach Fall und Rasse 5-10 Monate) bereits überschritten hat, muss dann jeweils individuell entschieden werden, ob es in dem entsprechenden Fall noch möglich ist, die Operationsmethode anzuwenden. Auch Hunde, die 1-2 Jahre oder sogar noch älter waren, wurden erfolgreich operiert, andererseits mussten auch schon Hunde mit 9-10 Monaten als Kandidaten für diese Methode ausscheiden.
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